Smart Farming Challenge
Der Use Case 1 wurde gemeinsam mit der BITO-Lagertechnik Bittmann GmbH aus Meisenheim entwickelt. Es handelt sich um einen international tätigen Hersteller von Lager- und Betriebseinrichtungen, Lagertechnik, Systemen für die Kommissionierung sowie von Kästen und Behältern aus Kunststoff aus Rheinland-Pfalz.
Use Case 1: Mir wächst alles über den Kopf, wohin damit?
Die Corona-Pandemie hat uns Menschen vor Augen geführt, dass die globale Vernetzung von Handelswegen und Versorgungsrouten Grenzen haben. Ein Dominostein namens SARS-CoV-2 lässt die grenzüberschreitenden Versorgungsketten zusammenbrechen.
Aus diesem Grund stehen Unternehmen vor der Herausforderung ihre Logistik, Produkte und Dienstleistung neu zu organisieren. Eine mögliche Antwort zu dieser Herausforderung wäre, Produkte lokal herzustellen, um Lieferketten so kurz wie möglich zu halten.
Bereits vor der Corona-Zeit, zeigte sich der Trend zu regionalen Gütern. Covid-19 schiebt diesen Trend nur noch schneller und weiter voran. In naher Zukunft spielen Smart Farming Lösungen eine wichtige Rolle für die Umwelt, Wirtschaftssysteme und den Konsumenten. Der Markt zeigt bereits, dass neue Ansätze angenommen werden. Kräutergärten wachsen direkt in Supermärkten, welche direkt zum Hersteller werden. Die vorgeschaltete Logistik und Lagerung von Lebensmitteln brauchen für den steigenden Bedarf ein neues Umdenken.
Wenn die Produktion der Zukunft lokal und regional durchgeführt wird, erreichen wir ebenfalls Grenzen. Eine Grenze heißt „Raum”. Raum in der Landwirtschaft, Raum für Wasserspeicherung und Raum für Lagerung.
Fragestellung für Use Case 1
Wie könnten Logistikprozesse und Lagersysteme der Zukunft im Lebensmittelbereich auf engem Raum aussehen?
Wo würde deine Lösung eingesetzt werden?
Deine Mentoren
Hannah Brown
Co-Founder & CCO Organifarms
Mit Organifarms möchte ich einen Beitrag zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Landwirtschaft leisten. Nebenbei befasse ich mich in meiner Promotion mit der Verflechtung von Sozial- und Klimapolitik. In beiden Bereichen suche ich nach Möglichkeiten, Synergien zwischen sozialen und ökologischen Zielen zu schaffen.
Richard Haxel
Geschäftsführer BITO Campus
Richard Haxel leitet seit Dezember 2016 die Bito Campus GmbH die in elf internationalen Startups investiert hat. Mit dem familiengeführten Mutterkonzern im Bereich Lagertechnik schafft er ein Ökosystem aus Start-ups und Unternehmen. Zuvor war er u. a. Gründerberater und Dozent an einer Universität und hat selbst bereits einige Start-ups gegründet. Er unterstützt dich u. a. mit Wissen aus dem Bereich Business (Sales, Marketing, Finance).
Dominik Feiden
Co-Founder & CEO Organifarms
Ich überlege mir in welcher Welt ich zukünftig leben möchte und versuche sie zu verwirklichen. Daher interessieren mich alle Innovationsthemen, von der nachhaltigen Luftfahrt, über das Thema des nachhaltigen Baus bishin zur zirkulären Landwirtschaft.
Der Use Case 2 wurde gemeinsam mit dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück (DLR RNH) und weiteren Kooperationspartnern wie PEASEC (TU Darmstadt) und der RLP AgroScience GmbH erarbeitet.
Use Case 2: Wieder umsonst auf den Acker gefahren!?
Wochenlang hat es nicht geregnet. Der trockene Sommer ist hart und fordert jeden Landwirt heraus. Doch dieses Wochenende wurde Regen vorhergesagt. „Welch ein Segen!”, denke ich mir. Und tatsächlich! Am Wochenende regnet es aus Kübeln und ich kann mit meiner Maschine rausfahren und den Boden düngen!
Zu früh gefreut – nachdem ich rausgefahren bin, stellt sich heraus, dass der Boden zu nass ist. Die Maschine kann den Boden nicht befahren und ich muss wieder zurück zum Hof.
So sieht der Alltag von vielen Landwirten aus.
Die Klimaveränderung führt zu extremeren Bedingungen, auf die sich die Landwirtschaft einstellen muss, um resilienter für die Zukunft zu werden. Ein Weg zu dieser Resilienz geht über Technologie.
Resilient Smart Farming (RSF) ist ein Bereich, in dem eine Forschungsgruppe an Lösungen sucht, um die Agrarwirtschaft in Rheinland-Pfalz zu digitalisieren. Es wird an Fragestellungen gearbeitet wie z.B. der Messung der Bodenfeuchtigkeit. Insbesondere die dezentrale IT-Infrastrukturen werden erkundet, mit dem Ziel Sensordaten vor Ort zu speichern und zu verarbeiten.
Fragestellungen für Use Case 2
Wie können Landwirte die Bodennässe aus der Ferne inspizieren, um entsprechende Maßnahmen zu planen? Wie könnte hierzu der Prozess und eine Lösung aussehen?
Innovationswühltisch
Viele Wege führen nach Rom. Der Wühltisch an Ideen, Technologien und Quellen ist im Internet groß. Sei es LoRaWAN, IoT-Sensoren, MQTT-Data-Streams, Stream-Sheets, InfluxDB, Grafana-Visualisierung, Open Source Edge-Device wie RaspberryPi. Suche dir deine Werkzeuge aus, mit denen du denkst am besten arbeiten zu können.
Wo würde deine Lösung eingesetzt werden?
Deine Arbeit könnte Einfluss auf die Forschungsgruppe des Resilient Smart Farming Lab (RSFLab) haben und in Pilotprojekte einfließen, die bereits mit Höfen am Laufen sind. Das RSFLab besteht aus einem interdisziplinären Team aus Mitarbeitern der PEAESC TU Darmstadt und der AgroScience Rheinland-Pfalz GmbH.
Deine Mentoren
Daniel Eberz
Landwirtschaftsrat am Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück
Enthusiastischer Agrarwissenschaftler und Förderer eines resilienten Smart Farmings (RSF). Durch digitale Innovationen Chancen nutzen und Risiken minimieren.
Franz Kuntke
Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Darmstadt
Ich forsche im Bereich von kritischen Infrastrukturen und schaue, ob und welche Probleme es gibt im Zusammenspiel mit IT-Systemen. Mein Fokus liegt derzeit auf einer resilienten, digitalen Landwirtschaft. Hier möchte ich Konzepte und Systeme anregen, die Vorteile der Digitalisierung verbinden mit Sicherheit (security & safety) und Datenschutz!
Matthias Trapp
Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der RLP AgroScience
Wissenschaft bedeutet Wissen schaffen. Ein Messwert ohne Kontext ist eine raumzeitliche Singularität. Ich habe Geowissenschaften studiert, und werde versuchen, den Landschaftsbezug in das Resilient Smart Farming Konzept zu integrieren. Ein Landscape Data Space kann helfen Wissen besser interpretierbar zu gestalten und aus Information einen Produktionsfaktor zu generieren.